Nur noch wenige Wiesenbesitzer stellen sich der jährlichen Herausforderungen: die Walnüsse im Herbst (möglichst täglich) aufsammeln und im Anschluss zu waschen. Auch das richtige einlagige Trocknen, ohne technische Hilfsmittel, bedarf ideale Lagerbedingungen. Denn die nasse Nuss neigt bei schlechter Lagerung zu Schimmel. Daher hören wir oft, dass der größere Teil der Nüsse den Mäusen, Eichhörnchen oder Krähen überlassen – oder (eher häufiger) zum Verfeuern genutzt wird. Viele Privatpersonen fällen sogar diese Baumriesen, obwohl sie über 120 Jahre alt werden können.

Für uns ist die Situation alarmierend! Obwohl Deutschland einer der größten Importeure für Walnüsse ist, stirbt die Walnuss hierzulande aus. 2019 importierte Deutschland 42.000t Walnüsse. Die meisten Nüsse stammen aus USA, Mexiko und Ukraine. Sicherlich gibt es dort schöne und leckere Nüsse, jedoch möchten wir auf die hiesigen Bestände wieder den Fokus setzen. Denn auch vielen Konsumenten ist nicht bewusst, dass sich die Walnuss sehr gut in Deutschland anbauen lässt. Meist greift man beim Einkauf zu einer Tüte mit geknackten Walnüssen, die im schlimmsten Fall schon 2 Jahre alt sein können. Der Walnussbaumbesitzer hingegen, fragt sich, wie die Ware so günstig im Handel angeboten werden kann. Der Verkaufspreis ist mancherorts unglaublich niedrig! Diesem Preiskampf hält kein lokaler Baumbesitzer stand. Das ist sicherlich ein Grund, warum nur noch 4% aller Streuobstbäume in Baden-Württemberg Walnussbäume sind! Tendenz übrigens fallend.